v.links: Fabian Bacher/GF Kreishandwerkerschaft Biberach, Manuela Ruess/ufh Vorsitzende vom AK Biberach,
Joachim Krämer/Präsident HK Ulm, Marianne Steeb, Franz Manz/Kreishandwerksmeister
Auf Marianne Steeb folgt Manuela Ruess
Stühlerücken beim Arbeitskreis „Unternehmerfrauen im Handwerk“ (ufh) Kreis Biberach: Die Vorsitzende der ufh Marianne Steeb gab nach 25 Jahren ihr Amt an die ihr bisherige Stellvertreterin Manuela Ruess ab. Marianne Steeb wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Wie ein roter Faden zog sich die Wertschätzung der bisherigen Vorsitzenden durch die Ansprachen der Redner. „Ich bin gerne gekommen, um Ihnen zu danken für Ihr Engagement für das Handwerk“, bekannte der Präsident der Handwerkskammer Ulm Joachim Krimmer. Als Steeb 2004 in die Vollversammlung der Handwerkskammer Ulm gewählt wurde, „waren es noch andere Zeiten“. „Es waren die Jahre, in denen die Meisterpflicht in vielen Handwerken weggefallen ist“, erinnerte sich Krimmer. Damals habe die Politik dem Handwerk nicht zugehört. Das habe sich geändet. „Wir haben erreicht, dass die Politik die Aufhebung der Meisterpflicht zum Teil wieder zurückgenommen hat“. Weiter ging Krimmer auf Themen wie die Gleichstellung von Bachelor und Meister ein. „In der Handwerksausbildung brauchen wir Qualität“. Ohne Fachkräfte könnten die Energiewende und der Klimaschutz nicht gelingen. „Viele Themen haben Sie in all den Jahren als Vollversammlungsmitglied in der Handwerkskammer Ulm mitgestaltet, mitgedacht und in Ihre Region mitgetragen“, sagte Präsident Krimmer an Marianne Steeb gewandt. Zu manchen Terminen gehe man weil man muss „und zu anderen geht man sehr gerne hin“, bekannte Kreishandwerksmeister Franz Manz bei seiner Begrüßung schmunzelnd. Und: „Die Unternehmerfrauen gehörten zu den Letzteren“. Manz ging auf einzelne Veranstaltungen der ufh während der Amtszeit von Marianne Steeb ein. „Rückblickend dürften es um die 300 Termine in den 25 Jahren gewesen sein“. Dabei wurden oft hochwertige Referenten aus Politik, Wirtschaft und Gesundheit angeworben. Die gegenseitige Wertschätzung und Offenheit zeichne das gute Miteinander von Kreishandwerkerschaft, mit Franz Manz und Geschäftsführer Fabian Bacher und des Arbeitskreises ufh aus, betonte Vorsitzende Steeb in ihrem Rückblick auf ihre Amtszeit. Manchmal sei die Veränderung nicht das, was wir wollen, „aber manchmal ist die Veränderung auch das, was wir brauchen“. Sie sei damals in große Fußstapfen von ihrer Vorgängerin Elsbeth Hörnle getreten. Es sei schwierig gewesen, im gleichen Schritt zu gehen, deshalb sei sie eigene Schritte gegangen, „wohlwissend, dass ich mich auf mein Vorstandsteam verlassen kann“, so Steeb. Nach den Berichten von Schriftführerin Andrea Maigler, Kassiererin Gerlinde Beck und Kassenprüferin Annemarie Strohm, nahm Fabian Bacher die Entlastungen vor. Bei den anschließenden Wahlen wurde Manuela Ruess in geheimer Wahl zur ersten Vorsitzenden gewählt. Per Akklamation ist Andrea Krattenmacher in die Funktion der zweiten Vorsitzenden gewählt worden. Schriftführerin Andrea Maigler und Gerlinde Beck als Kassiererin wurden in ihren Ämter bestätigt. Als Kassenprüferinnen fungieren künftig Pia Kurtenbach und Uschi Moll. Als weitere Beisitzer wurden Sabine Rehm-Heinzelmann, Anne Weimer und Margit Müller gewählt.
Mit Lob und Dank gingen Pia Kurtenbach und Manuela Ruess auf das Engagement von Marianne Steeb als Vorsitzende ein. Unter reichem Applaus wurde sie zum Ehrenmitglied der ufh ernannt.
Biberach – Zu einem kurzweiligen Vortrag hat der Arbeitskreis Unternehmerfrauen im Handwerk (ufh) am Mittwoch in das Haus des Handwerks eingeladen. Die Präsidentin des ufh-Landesverbandes Baden-Württemberg Ruth Baumann sprach über das Thema „Handwerk mit Mundwerk“. Ruth Baumann ist eine Unternehmerfrau durch und durch. Zusammen mit ihrem Mann führe sie im badischen Breisgau eine Straßenbaufirma, sagte sie bei ihrer Vorstellung. Baumann referierte unterhaltsam und was sie sagte, war nachvollziehbar. Bei vielen Passagen ihres Vortrags stimmten ihr viele Zuhörer kopfnickend zu. „Ruth Baumann spricht mir aus der Seele“, war von einer Zuhörerin zu hören. Ihre eigenen jahrzehntelangen Erfahrungen aus privatem und geschäftlichem Zusammenwirken hat sie beim Vortrag einfließen lassen. „Versteht die Politik ihr Handwerk“, fragte Ruth Baumann gleich zu Beginn und fügte nach Beispielen als Antwort gleich hinzu, dass „das politische Handwerk nicht immer eine Meisterleistung ist“. Berlin sei fast sechs Monate ohne Regierung ausgekommen, „stellen Sie sich dies mal in Ihrem Betrieb vor“. Die Bürokratie und die Regulierungswut der Politik war ein weiteres Thema, „das mich wütend macht“, bekannte die Präsidentin und zeigte Beispiele auf. Das Internet sei billiger, hörten Handwerksbetriebe häufig. Und: „Wir werden mit Steuerbetrügern und Pfusch gleichgesetzt“. Mit „Gott schütze das ehrbare Handwerk und achte auf unser aller Menschenverstand“, beendete Baumann ihren Vortrag und die rund 60 Gäste zollten ihr einen lang anhaltenden Beifall. Pia Kurtenbach, 2. ufh-Vorsitzende, dankte der Referentin mit einem Präsent und sagte: „Ihre Worte sind bei uns angekommen und ‚gut angelegt’“.
Neben Vertretern der Keishandwerkerschaft und der Innungen begrüßte ufh-Vorsitzende Marianne Steeb zu Beginn Oberbürgermeister (OB) Norbert Zeidler und Karine Gaule, Geschäftsbereichsleiterin Personal und Finanzen bei der Handwerkskammer Ulm. „Ruth Baumann ist 2012 für die Bundespräsidentenwahl von Gauck als Wahlfrau in die Bundesversammlung nominiert worden“, sagte Steeb. Das sei ein Novum für eine „Frau aus dem Handwerk“. Er sei interessiert und neugierig, bekannte OB Zeidler in seinem Grußwort, „aber das ist meinem Beruf geschuldet“ und deshalb sei er gerne gekommen. Biberach habe eine starke Wirtschaftskraft, eine niedrige Arbeitslosenquote und hohe Geburtenzahlen, „da dürfen wir dankbar zurückschauen, aber nicht voll zufrieden nach vorne blicken. Es werde oft der Satz zitiert „hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine erfolgreiche Frau“. Das stimme nicht, „denn sie steht neben ihm und manchmal auch vor ihm und begleitet ihn“, korrigierte Zeidler das Zitat. Ruth Baumann übergab er als Geschenk einen Biberacher Bildband.