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Landesverbandstagung 2017

Mit Herzblut die Zukunft gestalten

 

ufh-Landesverbandstagung im Europa Park Rust

„Nur Unternehmer mit Herzblut gestalten Zukunft.“ Unter diesem Motto trafen sich gut 100 Unternehmerfrauen zur Landesverbandstagung des Arbeitskreises Unternehmerfrauen im Handwerk Baden-Württemberg, kurz ufh-Landesverband, im Europa Park Rust, um sich über die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft auszutauschen. Dabei war der Tagungsort schon Programm: Die Umgebung „zeigt, was Herzblut erreichen kann“, betonte Doris Straubmüller, die die Geschäftsstelle des ufh Landesverbands in Lahr führt und das Treffen organisiert hat, bei ihrer Begrüßung.

 

Beim Blick in die digitale Zukunft, den ufh-Präsidentin Ruth Baumann bei ihrer Begrüßung wagte, wurde schnell klar, dass Herzblut allein nicht zum Ziel führt: Auch die Rahmenbedingungen müssen stimmen. So forderte sie Verlässlichkeit im Strom- und Datennetz und den Abbau von Bürokratie. Auch der E-Mobilität würden dort Grenzen gesetzt, wo es an Lademöglichkeiten, mithin am Strom, fehlt. Bundestagsmitglied Peter Weiss (CDU) sah denn auch in seinem Grußwort eine der Kernaufgaben der Politik in einem „schnellen Internet für jeden und überall“.

 

„Hausherrin“ Mauritia Mack freute sich, die Unternehmerfrauen seit 1997 im Zweijahrestakt nun schon zum zehnten Mal im Europa Park Rust begrüßen zu können. Sie unterstrich ebenso wie Bürgermeister Kai-Achim Klare und Kreishandwerksmeister Andreas Drotleff die große Bedeutung der Frauen im Betrieb und ihrer guten Vernetzung in einer starken Gemeinschaft.

 

„Ohne das Handwerk ginge es der Region nicht so gut“, betonte Rainer Reichhold, Präsident des Baden-Württembergischen Handwerkstages (BWHT). Ein Wermutstropfen in der derzeitigen Erfolgsgeschichte des Handwerks seien jedoch Fachkräftemangel und fehlender Nachwuchs. Mit der Einführung des Schulfaches Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung und dem Berufsabitur sei man auf dem richtigen Weg, für mehr Nachwuchs im Handwerk zu sorgen. Geändert werden müsse, dass die Meisterausbildung weniger gefördert werde, als ein Studium.Reichhold forderte den Breitbandausbau „als Grundlage für alles“.

 

Rainer Beckert, Landesgeschäftsführer der IKK classic, zeigte in seinem Grußwort auf, dass Digitalisierung im Bereich der Krankenversicherung die Kundenkontaktwege verändere. Die IKK classic stelle sich derzeit organisatorisch auf die veränderten Kommunikationswege ein.

 

Kunden kommen seltener zur Geschäftsstelle und nehmen telefonisch und online Kontakt auf. Enge Zusammenarbeit ist auch weiterhin mit den Handwerksbetrieben und deren Organisationen gewährleistet.

 

Von großen Veränderungen, Herzblut und unternehmerischem Wagnis berichtete Dipl.-Wirt.-Ing. Jürgen Mack, geschäftsführender Gesellschafter des Europa Parks, in seinem Rückblick auf 237 Jahre Unternehmensgeschichte. Sein Bruder und er führen das im Handwerk wurzelnde Familienunternehmen nun in der 7. Generation. Wir denken nachhaltig und haben mit der nächsten Generation eine Familiencharta erarbeitet, wie das Unternehmen in Zukunft geführt wird.

 

Zum Thema „Betreuungsverfügung“ referierte Dirk Henkies, Generationenberater der Firma Jura Direkt GmbH, für die immense Bedeutung von Patienten- und Betreuungsverfügung, Vorsorge- und Unternehmervollmacht. Sind die ersten drei Verfügungen und Vollmachten für Privatpersonen unbedingt anzuraten, so ist die Unternehmerverfügung im Geschäftsleben unerlässlich. Denn wenn beispielsweise der Chef ausfällt, dann „wird vom Amtsgericht eine dritte Person ins Geschäft gesetzt“, als Ehe- und Unternehmerfrau könne man ohne Vollmacht nicht einmal eine Rechnung bezahlen oder schreiben. „Ohne Vollmachten sind Sie fremdbestimmt.“ Er riet dazu, diese Schriftstücke mit „Fachpersonal“, also Notar oder Rechtsanwalt, aufzusetzen, regelmäßig zu aktualisieren und in einem Notfallordner so aufzubewahren, dass sie leicht zu finden seien.

 

Standing Ovations erntete Markus Hofmann mit seinem Impulsvortrag „Vorsprung durch Wissen – in jedem Kopf steckt ein Superhirn“. Auf amüsante und mitreißende Art erprobte er  mit den Teilnehmerinnen Gedächtnistechniken, die es erleichtern, sich Namen, Fakten oder Inhalte für ein Kundengespräch zu merken. Sein Leitsatz; „Das Gedächtnis ist die Schatzkammer unseres Seins“.

 

Unternehmerfrau Regine Friedrich aus Ludwigsburg und Sabine Schöck, Gesundheitsmanagerin der IKK classic, stellten unter der Moderation von Petra Heinle das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) vor.

 

Bettina Uhrmann, IKK classic