Der Sturm auf den Landtag 2017
Knapp 200 Unternehmerfrauen aus dem Handwerk stellen Politik und Organisation vor Herausforderungen

 

Entgegen der sonstigen Bilder aus dem Landtag war beim Besuch der Unternehmerfrauen im Handwerk Baden-Württemberg e.V. (ufh) der Anteil der Frauen im Plenum dominant. Auf Einladung der FDP-DVP-Fraktion waren die handwerklichen Praktiker nach Stuttgart gekommen, um dort auf aktuelle Fragen Antworten zu erhalten bzw. für teils mangelhafte politische Leistungen eine Frist für  Nachbesserung zu setzen. Für Dr. Hans-Ulrich Rülke MdL, Prof. Dr. Erik Schweickert MdL und Dr. Timm Kern MdL war der Strauß an angesprochenen Themen so bunt, wie das Handwerk selbst. Ob Verkehrsinfarkt, Diesel-Diskussion, Mängel bei der E-Vergabe, pseudo-unternehmerische Tätigkeiten von Kommunen, Auswirkungen falsch verstandener Bildungspolitik, Bildungszeitgesetz und betriebliche Altersabsicherung …, die Mandatsträger waren gefordert. Es wurde engagiert mit praktischen, betrieblichen Beispielen diskutiert. Wie Anspruch und Wirklichkeit auseinander gehen kann, wurde auch am Beispiel der Integration von Flüchtlingen in Unternehmen dargestellt. Die Parlamentarier durften nicht nur hier anhand konkreter Vorgänge erfahren, wie hoch der Leidensdruck der Bürokratie in mittelständischen Unternehmen sein kann. Die Präsidentin der Unternehmerfrauen, Ruth Baumann, warnte davor, die Vorzüge der Digitalisierung wie eine Standarte vor sich her zu tragen. Es müsste, angesichts der steigenden Zahl von Blackouts, dringend erst einmal das Netz ertüchtigt werden, um so eine verlässliche Energieversorgung gewährleisten zu können. Mobilität und Digitalisierung stoßen dort an ihre Grenzen, wo der Strom für deren Umsetzung fehlt.

Ohne verbindliche und verlässliche Rahmenbedingungen ist das wirtschaftliche Engagement der Handwerksbetriebe ausgebremst und hier haben die politischen Vertreter einen Hebel, um ihren verbalen Wertschätzungen in Reden Taten folgen zu lassen. Und wer die Unternehmerfrauen kennt, weiß, dass sie nicht nur beobachten, sondern auch dran bleiben.


Reise Europaparlament Brüssel 2017

Ist gut gedacht auch gut gemacht?
Brüsseler Gesetze und deren Auswirkungen im Ländle

 

Wenn man die Unternehmerfrauen im Handwerk Baden-Württemberg einlädt, dann will man Klartext hören. Wie wirken sich die oft gut gemeinten Gesetze des Europäischen Parlaments im betrieblichen Alltag von Handwerksbetrieben in Baden-Württemberg aus? An welchen Stellschrauben sollte nachgebessert werden?

 

Der persönlichen Einladung des Ministers der Justiz und für Europa, Guido Wolf, folgten 9 Unternehmerfrauen im Handwerk (ufh) nach Brüssel, um in Gesprächen mit dem ZDH (Zentralverband des Deutschen Handwerks) und dem DIHK e.V. (Deutscher Industrie- und Handelskammertag) der Theorie etwas betriebliche Praxis entgegenzusetzen. Darüber hinaus gab es auch einen Gedankenaustausch mit dem Europabüro der baden-württembergischen Kommunen, sowie dem Vizepräsident und Mitglied des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland.

 

Ob Lenk- und Arbeitszeiten, Feinstaubdiskussion, Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmer, innere Sicherheit und Cybercrime - die couragierten Handwerkerfrauen wussten sich einzubringen. So wurde auch der Vortrag des Referates Cluster der EU recht kritisch kommentiert, denn die Anwesenden waren einhellig der Meinung, dass es bei einer Förderung von Unternehmertum und Firmengründungen mehr bedarf, als wissenschaftlich erhobene Faktoren zu kombinieren. Die Stimme des Handwerks konnte dies durch praktische Erfahrungen auch plastisch belegen. Künftige Initiativen und Projekte werden darüber Auskunft geben, in wie weit die Argumente der Unternehmerfrauen Früchte tragen.

Als besondere Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit werteten die Handwerkerfrauen das lange und intensive Gespräch mit Minister Wolf im kleinen Kreis. Hier konnten nicht nur verschiedene Anliegen gesammelt dargelegt werden, sondern der Minister weiß, dass die ufh-Frauen hierauf auch Antworten bzw. Lösungen erwarten.


150 Jahre BWGV in Stuttgart

Der Baden-Württembergische Genossensschafts Verband feierte 2014 seinen 150 Geburtstag feiern.

 

Ein Zusammenschluss, aus der Not entstanden, hat sich gerade in jüngster Zeit als zuverlässiger und jung gebliebener Partner des Handwerks und Mittelstands nicht nur bewährt, sondern auch seine Zukunftsfähigkeit unter Beweis gestellt.

 

Anlass für die Unternehmerfrauen im Handwerk (ufh) Baden-Württemberg e.V., vertreten durch die Präsidentin Ruth Baumann und die Geschäftsführerin Doris Straubmüller, in Stuttgart dem Jubilar zu gratulieren.

 

In seiner Festrede verwies Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit recht auf ein Zitat von Hannah Arendt, dass "…wenn sich Menschen um eine gemeinsame Idee versammeln, Macht entsteht". Eine Idee haben und diese gemeinsam gestalten, das können die Unternehmerfrauen nicht nur unterstreichen, sondern sie leben es auch.

 

Dankbar nahm Dr. Roman Glaser, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands e.V., den

 

Einwurf des Ministerpräsidenten auf, dass Banken, die sich in Zeiten der Wirtschaftskrise bewährt haben und regional agieren, nicht den gleichen Regularien und bürokratischen Anforderungen wie Großbanken unterworfen werden sollten. In entspannter Atmosphäre gab sich die Gelegenheit zu vielen Gesprächen und zum Gedankenaustausch. Eine gelungene "Geburtstagsfeier" und eine schöne Veranstaltung.